Wie hier schon kurz beschrieben, wollte ich einen Fujitsu Primergy TX150 S8 mit einem Ubuntu Server 14.04.1 LTS aufsetzen und darin zwei Platten im RAID1-Verbund nicht nur verwenden sondern auch davon booten.
Die im TX150 S8 eingebauten Platten hängen nicht direkt am SATA-Controller des Mainboards sondern stecken in einer Storage Control Unit (SCU). Damit das zu installierende OS die Platten überhaupt sieht, muss entsprechend die SCU aktiviert sein (BIOS Onboard Devices Configuration / Onboard SAS/SATA (SCU) -> Enabled). Ist die SCU deaktiviert, sind auch die Platten nicht verwendbar.
Um ein OS von den Platten in der SCU booten zu können, muss ein OpROM verwendet werden (siehe BIOS-Referenzhandbuch Seite 39).
Setzt man auf der selben BIOS-Seite das SAS/SATA OpROM auf disabled, sieht der Ubuntu Installer die Platten, die komplette Installation läuft inklusive GRUB-Installation in den MBR sauber durch, aber spätestens beim ersten Booten des frisch installierten System schaut man auf die weniger lustige Fehlermeldung, dass kein Bootdevice vorhanden ist.
Im BIOS das SAS/SATA OpROM auf „LSI MegaRAID“ zu setzen, kann man bei Ubuntu Server lassen, da man unweigerlich scheitern wird. Ubuntu bringt kein megasr-Kernelmodul mit, welches für den Betrieb des Onboard-Fakeraid-Controllers benötigt wird. Lediglich mit Red Hat Enterprise Linux oder CentOS wird man hier weiterkommen (wie, das habe ich auf dieser Seite beschrieben).
Die letzte mögliche Option im BIOS ist, SAS/SATA OpROM auf „Intel RSTe“ zu setzen. Und damit wird man Ubuntu Server auch installieren und booten können, wenn man folgendes beachtet:
- Man darf kein RAID1-Volume über das Intel RSTe BIOS einrichten!
- Finger weg von CTRL-I beim Booten des Rechners
- Das bedeutet: Intel RSTe OpROM booten, aber dort nichts einrichten.
- Stattdessen ein Software-RAID1 über den Ubuntu Installer einrichten.
Wie das in Ubuntu 12 ging, zeigt folgendes Video sehr anschaulich. Bei Ubuntu 14 ist scheinbar lediglich das „Boot degraded“ weggefallen (unter Vorbehalt, da muss ich mich noch schlauer machen).
httpv://youtu.be/z84oBqOxsD0
Tipp: Einen Hardware-RAID-Controller einbauen und sich für einen kleinen dreistelligen Betrag das ganze Gehampel ersparen. In dem Falle tritt der Hardware-RAID1-Verbund als 1 SCSI-Laufwerk auf und man kann Ubuntu Server (und vermutlich jedes andere Linux auch) wie auf einem mit einer Platte bestückten Desktop-Rechner installieren. 😉